1882 Das Gründungsjahr des TSV-Kabel 

Tagesordnung: Kränzchen Angelegenheit

Die Versammlung wurde vom 1. Turnwart W. Söhnchen eröffnet. Anwesend waren 14 Mitglieder. Es wurde beschlossen ein Kränzchen zu feiern und zwar mit einer Majorität von 6 Stimmen. Die Genossen Berger, Söhnchen Sturm & Hesse erhoben Wiederspruch und begründeten denselben dadurch, dass der Verein noch zu jung sei und noch nicht genügend eingeschult sei, dem anwesenden Publikum Turnübungen vorzumachen. Diese Gründe wurden aber von den anderen anwesenden Genossen als unwichtige Gründe überstimmt. Als der Tag an welchem das Kränzchen gefeiert werden soll, wurde einstimmig Sylvester abend bestimmt. Das Entrée wurde pro Person auf 1 Mark festgesetzt. Als Musik wurden 4 Mann von der Kapelle Pottler in Westhoven vorgeschlagen. Als Festkomittée wurde der Vorstand des Vereins gewählt.

Sämmtliche Turner haben extra pro Mann 50 Pfg als Beihilfe zum Kränzchen zu zahlen.

Kabel, den 25 November 1882

Präses Turnwart Schriftwart Kassenwart

G. Knoche Wilh. Söhnchen C. Ambrock         

Vorstehendes Protokoll ungültig

           C. Ambrock

           Schriftwart      

Tagesordnung

1) Zahlung der monatlichen Beiträge

2) Kränzchen Angelegenheit

3) Verschiedenes

Die Versammlung wurde vom ersten Turnwart W. Söhnchen eröffnet. Anwesend waren 14 Mitglieder.

ad 1) Die monatlichen Beiträge wurden vom Kassenwart Ed. Berger von den anwesenden Genossen ein-

         gezogen.

ad2) Die Protokolle der förmlich abgehaltenen Generalversammlungen wurden vom 1. Schriftwart C. Ambrock

         vorgelesen und mit Ausnahme der letzten - Kränzchen Angelegenheit betreffend – angenommen. Was

         das letzte Protokoll betrifft, so wurde seitens des 1. Schriftwartes C. Ambrock Einspruch erhoben und       

         beantragt, die letzte Generalversammlung zu verwerfen weil dieselbe nicht statutengemäß einberufen

         gewesen. Diesem Antrage wurde beigestimmt und die Generalversammlung vom 25 November ver-

         worfen, ebenso das hierfür aufgeführte Protokoll. Darauf wurde speziell zu ad 2, Kränzchen Angelegen-

         heit, übergegangen. Von verschiedenen Genossen wird Einwand erhoben, Sylvester ein Kränzchen zu

         feiern und dieser Einwand dadurch begründet, daß der Verein noch zu jung für Festlichkeiten zu veran-

         stalten auch sei Sylvester Abend nicht der richtige Zeitpunkt hierfür. Der Verein kann auch mit seinen

         turnerischen Leistungen noch nicht hervortreten, dazu sei noch zu wenig geübt und müßte der Verein

         sich nicht nehmen lassen, gerade das, was der Turnverein bedeutet und was derselbe in sich hat, gerade

         beim ersten Hervortreten in die Öffentlichkeit, dem Publikum zu zeigen, damit auch die Nichtturnenden

         und turnenden Zuschauer sagen könnten: Der Verein hat geübt und hat sich voran gearbeitet, er besteht

        aus echten Turnern. Dann wird das Publikum Interesse für den Verein zeigen, aber nicht, wenn ein Kränz-

       chen gefeiert wird wie es überall gefeiert wird, es braucht dann auch nicht Turnerkränzchen zu heißen.

       Zudem sei auch zu einer solchen Festlichkeit der Saal viel zu klein, um bei Turnübungen, die bei einem

       Turner-Kränzchen doch aufgeführt werden müßten, vile Zuschauer fassen zu können. Aus vorstehenden

       Gründen wurde dafür der Antrag gestellt, das Kränzchen für Sylvester fallen zu lassen und eine bessere

       Jahreszeit hierfür zu wählen, wo im Freien Übungen abgehalten werden könnten. Dieser Antrag wurde

       von 8 gegen 6 Stimmen angenommen. Das Kränzchen findet also Sylvester nicht statt.

ad3) Verschiedenes

        Zunächst wurde vom 1. Turnwart W. Söhnchen Bericht erstattet über die im verflossenen Monat Novem-

       ber abgehaltenen Turnstunden, Besuch derselben, Fortschritte im Turnen, etc., etc. Getadelt wurde der

       schlechte Besuch der Turnabende und beschlossen, nach Neujahr von jedem Genossen und für jeden

       Turnabend an welchem ein Mitglied ohne vorherige genügende Entschuldigung fehlt, die festgesetzte

       Strafe von 10 Pfge., ohne Ausnahme zu zahlen. Sodann wurde bekannt gemacht, daß In Wehringhausen

       den 16 December die 21. Vorturnerstunde der Mittelmärkischen Turnerschaft stattfinde. Da in einer

       früheren Generalversammlung beschlossen worden war, der Mittelmärkischen Turnerschaft beizutre-

        ten, dieser Punkt aber nicht in dem betr. Protokoll aufgeführt worden war, gelangte dieser noch-

        mals zur Besprechung. Nachdem ………..,………….., Grundsätze und der Zweck der Mittelmärkischen

        Turnerschaft sowohl wie die des Märkischen Turngaues klar und unterschiedlich dargelegt wurden,

        wurde mit einer Majorität von 10 Stimmen der Antrag der MM Turnerschaft beizutreten, ange-

        nommen und zugleich beschlossen, die Vorturnerstunde in Wehringhausen zu besuchen und dort

        alsdann die schriftliche Anmeldung zu überreichen. Als Deligierter hierzu wurde Zeugwart 

        F. Funke gewählt, welcher auch die Wahl annahm.

        Hierauf wurde die Generalversammlung vom 1. Turnwart W. Söhnchen geschlossen. 

        Kabel den December 1882

        Präses Turnwart Schriftwart Kassenwart Zeugwart

     G. Knoche Wilh. Söhnchen C. Ambrock Ed. Berger F. Funke

                                                                          Tagesordnung

1) Zahlung der rückständigen Beiträge

2) Anträge zum Turntag der M.M. Turnerschaft

3) Verschiedenes

Die Versammlung wurde wegen Abwesenheit des Präses vom 1. Turnwart W. Söhnchen eröffnet.

ad1) Nachdem die Einziehung der monatlichen Beiträge erledigt wurde zu ……………….übergegangen.

ad2) Es wurde beschlossen, zwei Anträge zum Turntag zu stellen und wurde dieser Antrag mit 8

         gegen 2 Stimmen angenommen.

ad3) Verschiedenes 

        Als Antragsteller zum Turntage wurde C. Ambrock mit 8 gegen 3 Stimmen gewählt und als Ver-

        treter Ed. Berger mit 6 gegen 5 Stimmen.

        Zu Kassenrevisoren wurden Fr. Pröpper mit 8 gegen 2 und Wilh. Oberholz mit 6 gegen 5 Stimmen

        gewählt. 

        Die nächste ordentliche Generalversammlung wurde auf den 13 Januar 1883 festgelegt.

        Wegen Abwesenheit des Schriftwartes konnte das Protokoll der vorigen Generalversammlung

        nicht verlesen werden.

Kabel, den 30 December 1882

Präses Turnwart Schriftwart Kassenwart Zeugwart

G. Knoche Wilh. Söhnchen C. Ambrock Ed. Berger F. Funke