General-Versammlung
am 11. November 1916
Anwesend sind: Herr Schneeloch, Zecher, H. Lange, Stankowitz, R. Lange, A. Hakenberg, A. Bock, Paul Bock, Heinrich Zecher, Pingel, Kurt Schneeloch, Fritz Ambrock, P. Hermesmann, H. Böttcher, Karl Schewe, Zimmerbeil.
Um 9 Uhr eröffnete der Vorsitzende die Sitzung. Er begrüßt zunächst die anwesenden Turner und besonders Herrn Zecher, der zur Arbeitsleistung nach hier entlassen ist, und Herrn Rudolf Lange, der z. Zt. auf Urlaub ist. Sodann gedachte der Vorsitzende des in der Garnisonsstadt Jüterbog an einem Unfall verstorbenen tüchtigen Turners Emil Steinmetz. Er als guter Turner soll uns immer ein Vorbild sein. Die Anwesenden ehrten das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.
Der Vorsitzende geht zur Tagesordnung über.
1.) Die fälligen Beiträge werden bezahlt. Sodann wird vorgeschlagen, die seit
1914, also Kriegsbeginn, rückständigen Beiträge nachzuzahlen. Eine Eini-
gung kam aber nicht zustande.
2.) Einer Verfügung des Kriegsministeriums nachkommend, in der die Hälfte
der Übungszeit der Jugendwehren auf Turnen zu verwenden ist, sind die
Jugendwehren Kabel und Boele dem Verein beigetreten. Die Beteiligung
an den Turnabenden war jedoch mäßig, sodaß der Wunsch, den Turnbe-
trieb durch die vorerwähnte Verfügung wieder aufleben zu lassen, nicht
in Erfüllung ging.
3.) Schuldentilgung des Turnhallenbaues etc. –
Die Turnhalle ist bis auf die Sparkassen-Hypothek in Höhe von Mk. 5.000,--
bezahlt. Die Zinsen für diesen Betrag werden durch Beiträge und sonstige
freiwillige Spenden aufgebracht, sodaß eine weitere Inanspruchnahme der
Firmen und Privatleute nicht erforderlich erscheint.
Turnwart Zecher stellt mit Freuden die gute Weiterführung der Angelegen-
heiten des Turnvereins fest und bedankt sich noch besonders bei Herrn
Schneeloch. Der Vorsitzende weist den Dank zurück. Es sei nur seine Pflicht,
die Fortbestehung des Vereins zu fördern.
4.) Vor dem Weihnachtsfeste sollen an die Krieger des Turnvereins Liebes-
gaben gesandt werden.
5.) Zur Wiederbelebung des Turnbetriebes sollen Vorträge mit Lichtbildern
gehalten werden, um auf diese Weise das Interesse der Jugendlichen
für die Turnsache zu erhöhen und auch auf diese Weise etwas Geld für
die Weihnachtspakete zu erlangen. Die Festsetzung eines bestimmten
Turnabends wurde nach längerem Hin- und Herreden erzielt. Der Turn-
wart Zecher und der stellvertr. Turnwart Stankowitz versprechen, die
Vertretung zu übernehmen.
6.) Verschiedenes
Prüfung der Kassenbücher vorzunehmen. Der Vorsitzende bat, die Ange-
legenheit bis Anfang kommenden Jahres hinauszuschieben
Die Tagesordnung ist hiermit erschöpft. Schluß 10:30.
Turngenosse Zecher erzählte noch einige Kriegserlebnisse.
„Gut Heil“
Zimmerbeil
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